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Heizungsreform: Ein Blick in die Zukunft von Gas- und Ölheizungen

Heizungsreform: Ein Blick in die Zukunft von Gas- und Ölheizungen

Müssen wir uns in naher Zukunft von unseren vertrauten Gas- und Ölheizungen verabschieden? Eine Frage, die in den Köpfen vieler Menschen umhergeistert. Die kurze Antwort: Nein! Doch der Teufel steckt im Detail, und ein durchgesickerter Gesetzentwurf zur sogenannten 65-Prozent-Vorgabe hat in den Medien für reichlich Wirbel gesorgt. Die Sorge um eine mögliche Heizungsrevolution ist greifbar, aber was verbirgt sich wirklich hinter den Schlagzeilen? Ein genauer Faktencheck ist angesagt.

Klimaschutz im Gebäudesektor: Eine dringende Notwendigkeit


Der deutsche Gebäudesektor hinkt den Klimaschutzzielen hinterher, und das schon seit drei Jahren in Folge. Ein „Sorgenkind“ in der Klimabilanz, denn er verursachte 2022 etwa 15 Prozent der Treibhausgasemissionen, rund 112 Millionen Tonnen CO2. Der Hauptgrund liegt darin, dass über 80 Prozent der Wärmebedürfnisse in Deutschland derzeit durch fossile Energieträger gedeckt werden. Erdgas führt mit etwa 50 Prozent, gefolgt von Ölheizungen und auf fossilen Brennstoffen basierender Fernwärme. Eine klare Botschaft: Die Wärmewende muss beschleunigt werden, um mehr Klimaschutz im Gebäudesektor zu gewährleisten. In diesem Kontext könnte die Buderus GB172 Kombitherme eine bedeutende Rolle spielen, indem sie eine effiziente und nachhaltige Heizlösung für den deutschen Wohnsektor darstellt.

Die Ampel-Regierung und die Heizungsreform

In den nächsten sieben Jahren muss der Gebäudesektor seine Emissionen halbieren. Bis 2030 sollen die Emissionen auf 67 Millionen Tonnen sinken, ein Schlüsselschritt für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Die Ampel-Regierung hat dies erkannt und die sogenannte 65-Prozent-Erneuerbare-Vorgabe im Koalitionsvertrag verankert. Ab 2024 sollen demnach nur noch Heizungsanlagen eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Ursprünglich für 2025 geplant, wurde diese Maßnahme jedoch mit dem 2. Entlastungspaket im März 2022 auf 2024 vorgezogen.

Der umstrittene Gesetzentwurf und seine Kritiker

Der durchgesickerte Gesetzentwurf sorgt für Schlagzeilen und polarisiert. Kritiker bezeichnen ihn als „Wünsch-Dir-Was-Ideologie“ und als unrealistisches „Heizungsverbot“. Eine populistische Panikmache, die Ärger hervorruft. Doch was steht wirklich im Gesetzentwurf?

Die Technologien der Zukunft

Die Heizungsreform betrifft ausschließlich neue Anlagen ab 2024. Diese müssen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Technologien, die diesen Anforderungen entsprechen, sind vielfältig:

  • Wärmenetze, unter der Bedingung, dass der Netzbetreiber bestätigt, dass die 65 Prozent im Jahresmittel erfüllt werden.
  • Wärmepumpen (als Einzeltechnologie)
  • Hybridsysteme (wie Wärmepumpen in Kombination mit Gasheizungen für Spitzenlastzeiten)
  • Stromdirektheizungen
  • Heizungen auf Basis nachhaltiger Biomasse oder grünen Wasserstoffs.

Bestehende Gas- und Ölheizungen sind vorerst nicht betroffen, dürfen jedoch nicht länger als 30 Jahre betrieben werden. Bis spätestens Ende 2044 soll der Betrieb fossiler Heizungen endgültig eingestellt werden, da eine Heizung eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 15–20 Jahren hat.

Der Appell gegen Wasserstoff als Heizmittel

Der Gesetzentwurf schlägt jedoch auch Technologien vor, die für die Wärmewende ungeeignet sind, wie die Nutzung von Wasserstoff. Für die aktuelle Wärmewende steht Wasserstoff nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, und seine Nutzung ist im Vergleich zu anderen Heiztechnologien äußerst ineffizient. Hier besteht ein breiter wissenschaftlicher Konsens, und Wasserstoff wird auch dringend in anderen Sektoren zur Dekarbonisierung benötigt.

Klimaschutz und soziale Verantwortung

Die schrittweise Abschaffung fossiler Gas- und Ölheizungen zugunsten erneuerbarer Alternativen ist unumgänglich. Ohne eine ambitionierte Wärmewende ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 nicht erreichbar. Doch der Gesetzentwurf lässt eine gezielte soziale Unterstützung vermissen. Menschen mit niedrigen Einkommen müssen unterstützt werden, ihre Heizungen fristgerecht zu wechseln. Eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg dieser Vorgabe. Die Bundesregierung muss weitere Maßnahmen vorlegen, sei es durch höhere Fördermittel oder völlig neue Finanzierungsinstrumente.

Die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten wurde im letzten Jahr schmerzlich bewusst. Es liegt auf der Hand, dass wir unabhängiger werden müssen von Öl und Gas, auch im Gebäudesektor. Das ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für den Geldbeutel. Wärmepumpen sind heute oft kostengünstige Alternativen im Betrieb. Wer es mit dem Klimaschutz ernst meint, darf den Gebäudesektor nicht vernachlässigen.

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